Freitag, 25. März 2022, 13:45–16:45 Uhr, K2, Hörsaal 17.02

Forum Freie Berufe

Wer zahlt wodurch wieviel?
Erlösmodelle und Honorare in der Kultur- und Kreativwirtschaft

Leitung: Ruth Heftrig, Halle (Saale) / Holger Simon, Köln

Im Forum Freie Berufe wollen wir selbstständige Kunsthistorikerinnen und Kunsthistoriker erneut unseren Horizont erweitern, uns gegenseitig (be-)stärken und Standpunkte für die künftige Verbandsarbeit zusammentragen. Corona hat uns gezeigt, wie uns eine Krise herausfordern, aber auch die Kreativität anspornen kann. In unserem Bereich trifft dies unter anderem auf neue Geschäftsmodelle zu, die einige von uns unter dem Druck des Lockdowns erarbeitet haben.

Im Forum möchten wir den Fokus auf eines der drei Elemente von Geschäftsmodellen richten, auf die Vielfalt von Erlös- und Ertragsmodellen. Wir stellen dabei die Frage, welchen Einfluss Erlös- und Ertragsmodelle auf den Erfolg von Geschäftsmodellen haben. Oder anders gefragt: Wodurch erwirtschaften Unternehmen ihre Einnahmen? Im E-Commerce-Bereich können das zum Beispiel Abonnementgebühren, Werbeeinnahmen oder Transaktionsgebühren sein. In Freemium-Modellen werden die Erträge aus den entsprechenden Folgeverkäufen erzielt. Was dies in der Übertragung auf den Kulturbereich oder noch konkreter auf das Arbeitsfeld von freiberuflichen Kunsthistorikerinnen und Kunsthistorikern bedeuten kann, möchten wir im Forum in drei aufeinanderfolgenden Formaten beleuchten.

Wir starten mit einem Impulsvortrag, der uns in die Methodik und Möglichkeiten von Erlös- und Ertragsmodellen einführt. Anschließend folgt ein interaktiver Workshop, in dem wir unsere eigenen Geschäftsmodelle (disruptiv) variieren, um sie anschließend zu schärfen: Was würde sich verändern, wenn meine Leistungen im Abo bezahlt würden? Wie nutze ich Freemium gewinnbringend für meinen Ertrag? Im dritten Teil möchten wir uns über Honorare und das Instrument der Honorarempfehlungen austauschen. Welche Mindeststandards möchten wir für unser Fach formulieren? Sind die Honorarempfehlungen noch zeitgemäß? Wie kommunizieren wir sie wirksam?

Berufsgruppe Freie Berufe

Kurzbiografie Ruth Heftrig
1996–2002Studium der Kunstgeschichte, Amerikanistik sowie Mittleren und Neueren Geschichte in Bonn (Magisterarbeit: „Der Fall Hans Weigert. Ein Beitrag zur Geschichte der Kunstgeschichte im ‚Dritten Reich‘“)
seit 2006selbstständige Kunsthistorikerin (Sichtwechsel – Agentur für Kunst und Kulturgeschichte)
2011Promotion an der Universität Basel („‚Fanatiker der Sachlichkeit‘. Richard Hamann und die Rezeption der Moderne in der universitären deutschen Kunstgeschichte 1930–1960“)
seit 2015Geschäftsführerin des Berufsverbandes Bildender Künstler Sachsen-Anhalt
Forschungs- bzw. Arbeitsschwerpunkte Kunst und Kulturpolitik im Nationalsozialismus; Geschichte des Faches Kunstgeschichte; deutsche Kunst des 20. Jh.s
Publikationsauswahl
  • (mit Birgit Dalbajewa) Neue Sachlichkeit nach 1933? Dresdner Künstler im „Dritten Reich“, in: Birgit Dalbajewa (Hg.): Neue Sachlichkeit in Dresden, Ausst.-Kat. Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Dresden 2011, S. 136–145 und Katalogbeiträge.
  • (Hg. mit Olaf Peters und Ulrich Rehm) Alois J. Schardt. Ein Kunsthistoriker zwischen Weimarer Republik, „Drittem Reich“ und Exil in Amerika (Schriften zur modernen Kunsthistoriographie 4), Berlin 2013.
  • Narrowed Modernism. On the Rehabilitation of „Degenerate Art“ in Postwar Germany, in: Olaf Peters (Hg.): Degenerate Art. The Attack on Modern Art in Nazi Germany, 1937, Ausst.-Kat. Neue Galerie New York, New York 2014, S. 264–287.
  • Fanatiker der Sachlichkeit. Richard Hamann und die Rezeption der Moderne in der universitären deutschen Kunstgeschichte 1930–1960 (Schriften zur modernen Kunsthistoriographie 5), Berlin 2014.
  • Auf den Spuren der Strukturen. Textil, Papier und Digitales im Werk der Magdeburger Künstlerin Ingrid Müller-Kuberski, in: Ingrid Müller-Kuberski (Hg.): Leicht schräg. Textil, Papier und Digitales – Ingrid Müller-Kuberski, Halle (Saale) 2017, S. 6–26.
Kurzbiografie Holger Simon
1991–1996Studium der Kunstgeschichte, Philosophie und Pädagogik in Köln
1998Promotion an der Universität zu Köln („Der Creglinger Altar von Tilman Riemenschneider“)
1999Museumsassistent am Museum Schnütgen in Köln
1999–2007Hochschulassistent am Kunsthistorischen Institut der Universität zu Köln
2007Habilitation an der Universität zu Köln („Die Morphologie des Bildes. Eine kunsthistorischen Methode der Kunstkommunikation“)
seit 2009Gründer und geschäftsführender Gesellschafter der Pausanio GmbH & Co. KG
seit 2013apl. Professor an der Universität zu Köln
seit 2013Direktor der Pausanio Akademie
seit 2021Gründer und Geschäftsführer der Calaios GmbH
Forschungs- bzw. Arbeitsschwerpunkte Geschichte und Theorie der ästhetischen Kommunikation in der Neuzeit und Moderne; Methodologie der Kunstgeschichte; Ästhetik und Theorie der digitalen Medien; Cultural Entrepreneurship und Intrapreneurship in Organisationen; Innovationsentwicklung und Change Management in Kulturbetrieben
Publikationsauswahl
  • Cultural Entrepreneurship – Geschäftsmodelle für Kunst und Kultur, in: Handbuch Kulturportale. Online-Angebote aus Kultur und Wissenschaft, Berlin 2015, S. 110–122.
  • (mit Petra Dicke und Henning Mohr) Digitale Geschäftsmodelle im Kultursektor, in: Anshuman Khare et al. (Hgg.): Marktorientiertes Produkt- und Produktionsmanagement in digitalen Umwelten, Wiesbaden 2018, S. 1–15.
  • Wandel durch Innovationen. Zur digitalen Transformation in den Kulturbetrieben, in: Lorenz Pöllmann und Clara Hermann (Hgg.): Der digitale Kulturbetrieb. Strategien, Handlungsfelder und Best Practices des digitalen Kulturmanagements, Berlin 2019, S. 79–97.