Mittwoch, 23. März 2022, 13:00–14:45 Uhr, K2, Hörsäle 17.25 & 17.21

Forum Angewandte Künste – Schatzkunst, Interieur und Materielle Kultur

Die angewandten Künste in der (universitären) Lehre

Moderation: Birgitt Borkopp-Restle, Bern / Ariane Koller, Tübingen / Barbara Welzel, Dortmund

Das Fachforum Angewandte Künste – Schatzkunst, Interieur und Materielle Kultur veranstaltete seine ersten Tagungen in Dresden (8.–10. November 2018: „Diskursfeld Angewandte Künste I – Werte und Bewertungen“) und Bern (28.–30. November 2019: „Diskursfeld Angewandte Künste II – Das Problem der Autorschaft“). Zuletzt stand das dritte Treffen in Dortmund (3.–5. Dezember 2020) unter dem Titel „Diskursfeld Angewandte Künste III – Angewandte Künste verorten“.

Das Fachforum möchte im Rahmen des Kunsthistorikertages einen besonderen Aspekt des Verortens von Objekten der angewandten Künste untersuchen, nämlich deren Präsentation im Museum. Die ersten Kunstgewerbemuseen kannten grundsätzlich zwei Ausstellungs­formen, die häufig nebeneinander existierten. Die erste gruppierte Objekte nach ihren Ausgangsmaterialien bzw. den damit verbundenen Techniken und Formtypen (Metall – weiter unterschieden nach (Schmiede-)Eisen, Zinn, Silber- und Goldschmiedekunst; Möbel und andere Holzarbeiten; Porzellan und Keramik; Glas; Textilien); an einigen Museen existieren diese Präsentationen bis heute unter Bezeichnungen wie „Study Galleries“ oder „Fachsammlungen“. Die zweite brachte Objekte dieser Materialgruppen in den Formtypen und stilistischen Ausprägungen zusammen, wie sie während einer bestimmten Zeitspanne nebeneinander existierten. Im 20. Jahrhundert konnte diese letztere Form der Präsentation auch mit Gemälden und Skulpturen verbunden werden (die Räume, die Wilhelm von Bode im Kaiser-Friedrich-Museum realisierte, wurden für dieses Konzept besonders einflussreich). Gelegentlich werden solche integrierten Präsentationen auch als „Period Rooms“ bezeichnet – allerdings besteht hier insofern eine Unschärfe, als unter dieser Bezeichnung an einigen Museen auch Simulationen von Wohn- oder Repräsentations­räumen verstanden werden, die aus verfügbaren Elementen neu zusammengesetzt wurden, an anderen dagegen Interieurs, die (mit oder ohne weitere Eingriffe) aus historischen Kontexten in ein Museum transloziert wurden. Das Fachforum möchte Kolleginnen und Kollegen von Universitäten und Museen dazu einladen, diese Ausstellungsmodi in den Blick zu nehmen, deren Wahrnehmung und Wirkung zu untersuchen, und zugleich zu einer Präzisierung der dafür verwendeten Terminologie beizutragen.

 

Fachforum Angewandte Künste – Schatzkunst, Interieur und Materielle Kultur


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