Leitung: Sandra-Kristin Diefenthaler, Stuttgart / Anselm Rau, Stuttgart
Der Hauptaltar der Johanneskirche in Crailsheim war wiederholt Gegenstand kunsthistorischer und kunsttechnologischer Untersuchungen. Ausführlich besprochen wurde er zuletzt auf einer Tagung mit Begleitband 2016. In die 1490er Jahre datiert, ist seine Zu- und Einordnung an Michael Wolgemut und seine Werkstatt aufgrund einer deutlichen stilistischen Nähe wahrscheinlich, doch aufgrund einiger innovativer Elemente immer wieder Gegenstand von Zuschreibungsfragen. Werden die Skulpturen als Bezugnahme auf Werke von Veit Stoß gesehen, so wird eine Beteiligung des jungen Albrecht Dürer an den Tafeln immer wieder mit Nachdruck ins Spiel gebracht. Im Frühjahr 2021 wurde dessen Beteiligung an der Tafel mit Salome und dem Haupt des Holofernes konkretisiert, weshalb die Tafeln nun erneut untersucht werden. Vor dem Original in Crailsheim soll über diese Fragen gemeinsam diskutiert werden.
Die Stadt Crailsheim liegt im Norden Baden-Württembergs. 1136 wird die Stadt erstmals urkundlich erwähnt. Fliegerangriffe im Zweiten Weltkrieg zerstörten die mittelalterliche und frühneuzeitliche Bausubstanz zu 80 Prozent. Erhalten haben sich die Liebfrauenkapelle (1393 geweiht) und die Stadtpfarrkirche St. Johannes mit ihrem zu besprechenden monumentalen Retabel. Neben der Besichtigung der Johanneskirche bietet sich die Möglichkeit eines Stadtrundgangs.
Treffpunkt: Hauptbahnhof Stuttgart, am Anfang des Abfahrtsgleises (An- und Rückreise per Bahn)