Sonntag, 27. März 2022, 11:00–11:30 Uhr

Führung durch die Schausammlung

„Wahre Schätze – die Kunstkammer der Herzöge von Württemberg“

Leitung: Katharina Küster-Heise, Stuttgart

Die Kunstkammer der Herzöge von Württemberg gehört zu den bedeutendsten historischen Kunstkammern Europas und zeichnet sich durch eine besonders dichte Überlieferung aus. Bis heute zählt sie zu den wichtigsten Kernbeständen des Landesmuseums, ist quasi das Herzstück des Hauses. Die Stuttgarter Kunstkammer ist zwar nicht so reich wie die Kunstkammern in Wien oder Dresden, aber viele Objekte sind von ebensolcher Qualität, wie exquisite Beispiele der Steinschneidekunst über Gold- und Silberschmiedearbeiten von bedeutenden Nürnberger und Augsburger Künstlern.

Erstmals wird die Kunstkammer in der Regierungszeit Herzog Friedrichs I. (reg. 1593–1608) erwähnt. Neben kostbarsten kunsthandwerklichen Arbeiten aus seltenen Materialien umfasst die Sammlung auch Exotika, die aus fernen Ländern nach Europa importiert wurden, und eine Fülle an kuriosen Dingen, ausgestopfte Tiere, magische Gegenstände, Bronzen, Uhren, Miniaturen, Modelle von Arbeitsgeräten und vieles mehr. Sein Nachfolger, Herzog Johann Friedrich (reg. 1608–1628), vergrößerte den Bestand beträchtlich. Die prunkvolle Kunstkammer war Ausdruck des Repräsentationswillens des angesehenen Herrscherhauses. Nach den Wirren und Plünderungen des Dreißigjährigen Krieges war es Herzog Eberhard III. (reg. 1633–1674), der sie zu neuem Leben erweckte. Erst unter König Wilhelm I. (reg. 1816–1864) erfolgte die Ausgliederung aus der Hofverwaltung. Die Kunstkammer wurde zu einem Sammelbecken für allerlei Denkwürdiges. Wertvolle, aber nicht mehr zeitgemäße Gegenstände fanden hier eine Heimat. Als „Königliches Kunstkabinett“ kam sie schließlich 1886 zum Museum.

Landesmuseum Württemberg: Wahre Schätze – die Kunstkammer der Herzöge von Württemberg

Treffpunkt: Eingangshalle (große Sitztreppe) des Landesmuseums Württemberg, Schillerplatz 6