Mittwoch, 23. März 2022, 15:30–17:15 Uhr, K2, Hörsäle 17.17 & 17.12

Arbeitskreis Kunstgeschichte und Bildung

Für eine kunsthistorische Streitkultur für Kunst und Kulturelles Erbe

Leitung: Martina Sitt, Kassel / Barbara Welzel, Dortmund / Andreas Zeising, Dortmund

Die (bildungs-)politischen Gewichtungen während der Corona-Pandemie haben Kunstgeschichte, Kultureller Bildung und Kunstunterricht nicht in gebotener Weise Rechnung getragen. Museen und Kultureinrichtungen wurden wiederholt entgegen dem Verfassungsrang von Kunst als Freizeiteinrichtungen eingestuft und kurzerhand geschlossen; schulischer Kunstunterricht wurde meist den Fächern zugerechnet, auf die im Distanzunterricht verzichtet werden konnte. Widerspruch hierzu blieb vergleichsweise leise. Wie aber wird eine Debatte über Kunst und Kultur in einem Stadtrat des Jahres 2040 aussehen, wenn wir weiterhin keine Vermittlung von Kunstgeschichte in den Schulen anbieten? Wer wird für die Zukunft der Denkmalpflege streiten? Wer für die Museen? Wer die Materialität der Überlieferung als Widerlager der Digitalisierung einfordern?

Anlass genug, im Kontext des Kunsthistorikertages einen Denkraum zu öffnen, um gemeinsam Argumente für die „Systemrelevanz“ kunsthistorischer Bildung zu schärfen.

Arbeitskreis Kunstgeschichte und Bildung


Bitte beachten Sie, dass bei allen Forumsveranstaltungen eine gültige Eintrittskarte vorzuzeigen ist.

Kurzbiografie Martina Sitt
1982–1990Studium der Kunstgeschichte, Geschichte, Komparatistik, Philosophie und Wirtschaftswissenschaft in Bonn, Wien und Freiburg; Promotion in Freiburg (Arbeit über die Kriterien der Kunstkritik und Ästhetik Jacob Burckhardts)
1992–1999Leiterin der Gemäldegalerie im Kunstmuseum (heute Kunstpalast) Düsseldorf
2000–2010Leiterin der Galerie Alter Meister der Hamburger Kunsthalle
2001Habilitation; kontinuierliche Lehrtätigkeiten u. a. an den Universitäten Düsseldorf, Hamburg, Lüneburg, Budapest, Rom, Smith College Northampton (Mass) und Wien
seit 2010Professorin für Mittlere und Neuere Kunstgeschichte an der Universität Kassel
seit 2012Website-Projekt zu Geschichte der Kasseler Kunstakademie und des Collegium Carolinum [LAGIS]
2013–2017Mitglied im Leitungsgremium der Forschungsförderung im Rahmen eines LOEWE-Schwerpunkts in Hessen (Landes-Offensive zur Entwicklung wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz), Universität Kassel: „Tier – Mensch – Gesellschaft“
2014–2017Forschungsaufenthalt in der Casa di Goethe in Rom (Stipendium), Forschungen an der Bibliotheca Hertziana zu J. H. W. Tischbein in Rom; Projektpräsentation zur Erforschung von Malerinnen in Kassel
seit 2015Mitglied im Fachbeirat der Zentralen Stelle für Provenienzforschung Hessen; Mentorentätigkeit im Minerva-FemmeNet der Max-Planck-Gesellschaft
2018Mitglied der Historischen Kommission Hessen
Forschungs- bzw. Arbeitsschwerpunkte Niederländische Malerei des 17. Jh.s; deutsche Malerei des 18. und 19. Jh.s; Wissenschaftsgeschichte
Publikationsauswahl
  • (Hg. und Autorin) Kunsthistoriker in eigener Sache. Zehn autobiographische Skizzen, Berlin 1990.
  • Duell an der Wand. Carl Friedrich Lessing – Die Hussiten-Gemälde, Düsseldorf 2000.
  • (Hg. mit Pieter Biesboer) Jacob van Ruisdael. Die Revolution der Landschaft, Ausst.-Kat. Hamburg, Zwolle 2002; darin: Belichtung der Natur. Zu einer komplementären Deutung der Landschaftsmalerei Jacob van Ruisdaels, S. 37–48.
  • Glanzstücke eines Meisters, der nicht Francke hieß. Beobachtungen zur Malerei des Thomas-Altars, Hamburg 2014.
  • „Geeignet, junge Künstler zu belehren“ – Die Anfänge der Kasseler Kunstakademie 1777–1830, Hamburg 2017.
Kurzbiografie Barbara Welzel
1979–1989Studium der Kunstgeschichte, Musikwissenschaft und Philosophie in Bochum und Berlin; Promotion an der Freien Universität Berlin („Abendmahlsaltäre vor der Reformation“)
1991–1998Wiss. Assistentin am Kunsthistorischen Institut der Philipps-Universität Marburg
1997Habilitation an der Universität Marburg
seit 2001Professorin für Kunstgeschichte an der Technischen Universität Dortmund
2009–2017Mitglied im Vorstand des Verbandes Deutscher Kunsthistoriker e.V.
seit 2011Prorektorin Diversitätsmanagement an der Technischen Universität Dortmund zahlreiche Initiativen und Projekte zu Bildungsgerechtigkeit
Vorstandsmitglied im Kulturwissenschaftlichen Institut Essen
seit 2016Co-Sprecherin von DoProfiL (Dortmunder Profil für inklusionsorientierte Lehrer/-innenbildung), im Rahmen der Qualitätsoffensive Lehrerbildung eigenes Projekt zu „Kulturelles Erbe interkulturell“
Forschungs- bzw. Arbeitsschwerpunkte Kultur und Kulturtransfer im Hanseraum; Stadtkultur vom Mittelalter bis in die Gegenwart; Kunstgeschichte und Bildung; kulturelles Erbe interkulturell
Publikationsauswahl
  • (Hg. mit Thomas Schilp) Dortmund und die Hanse. Fernhandel und Kulturtransfer, Bielefeld 2012.
  • (Hg. mit Jens Lieven und Michael Schlagheck) Netzwerke der Memoria, Essen 2013; darin: „Die Gemeinschaft der Lebenden und Verstorbenen“. Hermen Rodes Bilder für das Lübecker Maleramt als Beglaubigung von Memoria, S. 173–190.
  • (Hg. mit Pablo Schneider) Martin Warnke: Zeitgenossenschaft. Zum Auschwitz-Prozess 1964, Zürich/Berlin 2014.
  • (Hg. mit Wolfgang Sonne) St. Reinoldi in Dortmund: Forschen – Lehren – Partizipieren, Oberhausen 2016.
  • „Die Hauptschwierigkeit war natürlich Gott“. Passionsbilder als Objekte einer zeitgemäßen Bildvermittlung?, in: Klaus Krüger und Karin Kranhold (Hgg.): Bildung durch Bilder, Bielefeld 2018, S. 95–114.
Kurzbiografie Andreas Zeising
1992–1997Studium der Kunstgeschichte, Philosophie und Germanistik in Hamburg und Bochum
2001Promotion an der Ruhr-Universität Bochum („Karl Schefflers Kunstkritik und Kunstbegriff“)
2001–2003Wiss. Volontär am Museum Kunstpalast in Düsseldorf
2003–2019Tätigkeit an Hochschulen in Bonn, Bremen, Dortmund, Düsseldorf, Siegen und Wuppertal
2017Habilitation an der Universität Siegen („Radiokunstgeschichte. Bildende Kunst und Kunstvermittlung im frühen Rundfunk der 1920er bis 1940er Jahre“)
seit 2019Vertretung der Professur für Kunstdidaktik und Kunstvermittlung an der Technischen Universität Dortmund
Forschungs- bzw. Arbeitsschwerpunkte Kunst-, Design- und Architekturgeschichte seit der Aufklärung; Mediengeschichte des Populären; ästhetische Prozesse im Feld der Öffentlichkeit
Publikationsauswahl
  • Radiokunstgeschichte. Bildende Kunst und Kunstvermittlung im frühen Rundfunk der 1920er bis 1940er Jahre, Köln 2018.
  • (Hg. mit Stephanie Marchal und Andreas Degner) Kunstschriftstellerei. Konturen einer kunstkritischen Praxis, München 2020.
  • (Hg. mit Joseph Imorde) In Farbe. Reproduktion von Kunst im 19. und 20. Jahrhundert. Praktiken und Funktionen, Weimar 2022.