Form und Aufbau von Altaraufsätzen variieren selbst innerhalb eines zeitlich und regional fokussierten Bestandes wie den südwestdeutschen Retabeln deutlich. Die Ausgestaltung folgte individuellen, dem originären Aufstellungsort verpflichteten Bedingungen.
Der Workshop möchte anhand prominenter Beispiele im Landesmuseum Württemberg und in der Staatsgalerie Stuttgart gängige wie auch unkonventionelle Retabellösungen diskutieren. Dabei sollen unterschiedliche „Formfindungen“ und deren Bedingtheit durch den ortsspezifischen Einsatz in den Blick genommen sowie das Zusammenspiel von standardisierten Lösungen und Anpassungsmöglichkeiten auf die Interessen der Auftraggeber/-innen analysiert werden. Ferner soll diskutiert werden, wie die häufig nicht vollständig überlieferten Altaraufsätze angemessen im Museum präsentiert werden können.
Im Landesmuseum Württemberg bieten sich der als typisch für ein „schwäbisches“ Altarretabel geltende Talheimer Altar und das aus Württembergisch Franken stammende Retabel aus dem Zisterzienserinnenkloster Lichtenstern für eine vergleichende Betrachtung zweier ehemaliger Hochaltaraufsätze an. Ferner können Sonderlösungen wie die sieben Zwiefaltener Reliefs diskutiert werden.
Der sog. „Ulmer Hochaltar“ in der Staatsgalerie Stuttgart wird in der Sammlung Digital des Museums als „der nicht rekonstruierbare Altar“ beschrieben. Bislang kann weder Auskunft über Urheber, Auftraggeber noch über das ursprüngliche Erscheinungsbild der zusammengehörenden 18 Tafeln gegeben werden, selbst die ehemalige Zuschreibung als Reste des Ulmer Hochaltars ist nicht mehr gültig. Für den Workshop werden die Tafeln für eine eingehende Betrachtung von der musealen Präsentation gelöst.
Nach einer kurzen Vorstellung der Objekte ist die gemeinsame Diskussion vor den Originalen aus kunsthistorischer, aber auch museumsdidaktischer Perspektive Gegenstand dieses Workshops.
➔ Landesmuseum Württemberg
➔ Staatsgalerie Stuttgart
Treffpunkt: Hof des Landesmuseum Württemberg, Altes Schloss, Schillerplatz 6, um 8:45 Uhr
(vorherige Anmeldung erforderlich, limitierte Plätze)