Die Sektion widmet sich einer Überwindung der Trennung zwischen Bild und Raum, die insbesondere im Aktionsbereich des Virtuellen virulent ist, wo sich beide qua Technik verschränken. So ermöglichen künstlerische VR-Experiences z. B. ein immersives Erleben im begehbaren Raumbild, lassen aber oftmals die Gemachtheit des mit Bildern und Texturen bekleideten Raumkonstrukts erkennen. Virtuelle Ausstellungen wiederum bilden einen zentralen Ort, an dem das Verhältnis von Bild und Raum über den prekären Status des Exponats als digitale Replik oder genuin räumliches VR-Kunstwerk derzeit neu verhandelt wird. Und die unterschiedlichen Entgrenzungen von rein virtueller hin zu überlagerter oder auch gemischter Realität sorgen ihrerseits für forcierte Wechselbeziehungen, insofern dabei eine digitale Bildschicht den physisch vorhandenen Raum überlagert und passgenau in ihm platziert wird.
Ausgehend von diesen neuartigen Formen von Bildräumlichkeit/Raumbildlichkeit fragen die Beiträge der Sektion danach, wie im Zuge dessen Innen-/Außen-Differenzen produktiv verunsichert werden und wie dies auf unterschiedliche institutionelle und soziale Kontexte sowie die Rezipientinnen und Rezipienten zurückwirkt. Die Beiträge nehmen paradigmatisch hierfür sowohl die digitalen Kunsträume als auch die Stadt in den Blick, um genauer zu bestimmen, inwieweit sich über eine spannungsreiche Bildräumlichkeit eine „Kopräsenz von Differenzen“ erfahrbar machen lässt. Ebenso schließen die untersuchten Dekonstruktionen von Innen und Außen Fragen nach dem menschlichen Bewusstsein ein, für das VR-Kunstwerke eigene theatrale Modellräume schaffen. Nicht zuletzt werden die jüngsten digitaltechnologisch verstärkten Übergänglichkeiten zwischen Bild und Raum in einigen Vorträgen in Bezug zu älteren Bildmedien gesetzt und Anschlüsse an das Panorama, das Relief oder den Wandschirm hergestellt.