Stadtführung

Erinnerung – Mahnung – Gedenken an jüdische Erlangerinnen und Erlanger

Leitung: Hartmut Heisig, Erlangen

Jacob Herz (1816–1871) war der erste jüdische Professor in Ba­yern. Er wurde 1869 zum Ordina­rius für Ana­tomie an der Uni­ver­si­tät Er­langen er­nannt. Abb. aus: Doctor Jacob Herz. Zur Er­in­ne­rung für seine Freun­de, Erlan­gen 1871, Vorsatz. (Ba­yeri­sche Staats­bib­lio­thek, Biogr. 518 yd)

Anders als in Nachbarorten wie z. B. Fürth oder Baiersdorf existierte in Erlangen lange Zeit keine jüdische Gemeinde. Jüdische Schüler an Erlanger Gymnasien oder Studierende lebten zwar in der Stadt, besaßen aber keine Bürgerrechte. Erst mit der 1861 in Bayern eingeführten Gewerbe- und Wohnorts­freiheit konnten sich Juden in Erlangen nieder­lassen. Die kleine jüdische Gemeinde war nach dem Ersten Weltkrieg dem zunehmenden Antisemitismus und ab 1933 Enteignung, Verfol­gung und Vernichtung ausgesetzt. Der Neuanfang jüdischen Lebens in Erlangen nach 1945 wurde überschattet durch die Ermordung des jüdischen Verlegers Shlomo Lewin und seiner Lebens­ge­fähr­tin im Jahr 1980 durch einen Rechts­extremisten.

Die Führung geht anhand von Erinnerungs- und Gedenkorten auf die Geschichte und das Schicksal der jüdischen Erlangerinnen und Erlanger ein und stellt verschiedene Formen des Gedenkens und der Mahnung vor. Anhand der Biografien von Jacob Herz und Emmy Noether werden Lebensumstände, Möglichkeiten und Grenzen bei der Berufsausübung für jüdische Gelehrte aufgezeigt.

Treffpunkt: Erlangen, an der Beachflag vor dem Eingang des Instituts für Kunstgeschichte, Schlossgarten 1, Orangerie

(vorherige Anmeldung erforderlich, limitierte Plätze)