Das Reichsparteitagsgelände als Erinnerungsort und Diskussionsfeld

Leitung: Isabel Hauenstein, Nürnberg / Alexander Schmidt, Nürnberg / Hans-Joachim Wagner, Nürnberg
unter Teilnahme von: Kai Kappel, Berlin / Christian Fuhrmeister, München

Foto: Fred Romero, Dokumentations­zentrum Reichs­partei­tags­gelände in Nürnberg, CC BY 2.0

Noch heute zeugen die Reste der auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände errichteten Großbauten von der Inszenierung der Propagandaschauen der Nationalsozialisten. Die Exkursion erkundet im Rahmen von drei Programmpunkten das Gelände, auf dem von 1933 bis 1938 die Reichsparteitage abgehalten wurden, und diskutiert aktuelle Positionen mit Blick auf das ehemalige Reichsparteitagsgelände.

Teil 1
Interimsausstellung „Nürnberg – Ort der Reichsparteitage. Inszenierung, Erlebnis und Gewalt“

Seit Anfang 2021 wird das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände umgebaut. Für die Interimsausstellung in der Großen Ausstellungshalle steht der Ort Reichsparteitagsgelände räumlich und inhaltlich im Zentrum. Eine großformatige Medieninstallation nimmt die Besuchenden mit auf eine Zeitreise durch die Jahre von 1918 bis heute. In vier Zeiträumen werden die Ereignisse auf dem Reichsparteitagsgelände beleuchtet. Bekanntes steht neben Neuem, veränderte Blicke und Erklärungsansätze knüpfen an vorhandenes Wissen an. Medienstationen betonen die Stimmenvielfalt und laden ein, sich ein eigenes Bild der Geschichte zu machen. Für die neue Dauerausstellung werden diese Ansätze sowie der grundsätzliche thematische Zugriff weiterverfolgt.

Teil 2
Entwicklungspotentiale des Kulturareals Kongresshalle: Ermöglichungsräume für Kunst und Kultur / Spielstätte für das Musiktheater
Auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände entstand zwischen 1935 und 1939 die Kongresshalle, die nicht fertiggestellt wurde. Im Rahmen von Nürnbergs Bewerbung um den Titel „Kulturhauptstadt Europas“ 2025 entstand die Idee zur vertieften kulturellen Nutzung. Hier sollen Produktions- und Präsentationsräume für alle Kunstsparten entstehen und die Spielstätte für Musiktheater des Staatstheaters Nürnberg platziert sein. Die Veranstaltung erläutert den Umgang mit einer der größten architektonischen Hinterlassenschaften des Nationalsozialismus und die damit verknüpften Herausforderungen.

Teil 3
Das ehemalige Reichsparteitagsgelände. Eine Begehung vor Ort
Das ehemalige Reichsparteitagsgelände zählt zu den größten baulichen Hinterlassenschaften des Nationalsozialismus. Das Bauensemble ist ein herausragendes Beispiel für monumentale Architektur als Selbstinszenierung des nationalsozialistischen Staates. Ausgehend von der Kongresshalle wird ein Teil des Geländes (u. a. Große Straße, Zeppelinfeld, Zeppelintribüne, Halle in der Tribüne) erkundet. Die historischen Orte stellen auch die Frage nach dem Umgang mit ihnen nach 1945 und nach unseren Vorstellungen einer zukünftigen Nutzung und Auseinandersetzung mit NS-Kunst und Architektur heute.

Die Exkursion ergänzt thematisch die Sektion „Räume des NS in der Demokratie“ am Samstag, 16. März 2024.

 

Interimsaustellung
Kulturareal Kongresshalle
Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände

Treffpunkt: Nürnberg, an der Kasse im Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände, Bayernstraße 110
(selbstständige Anreise ab Erlangen mit dem Zug oder der S-Bahn)