Nürnberg verdankt seiner Geschichte als florierender Handelsstadt, früherer Reichsstadt und humanistischem Zentrum eine herausragende kunsthistorische Sammlung, die bis in die späten 1990er Jahre auch in internationalem Rahmen ausgebaut wurde. In Ermangelung eigener Ausstellungsflächen werden für die Ausstellung der Werke bislang die Altstadtmuseen und hier besonders das Stadtmuseum im Fembo-Haus genutzt. Dessen Dauerausstellung wird derzeit in mehreren Etappen erneuert. Beim Ortstermin soll bei einem Rundgang diskutiert werden, welche Möglichkeiten sich bieten, um mit Kunstgeschichte Stadtgeschichte(n) zu erzählen – ein Umstand, der das Haus seit seinem Bestehen bestimmt.

In der Zeit des Wiederaufbaus nutzte der damalige Direktor der Kunstsammlungen Wilhelm Schwemmer die Einrichtung des neuen stadtgeschichtlichen Museums zur Ausstellung älterer Kunst bis in die Biedermeierzeit. In seiner Konzeption folgte er dem Gedanken einer früheren Stiftung des jüdischen Antiquars Max Pickert, der in einem städtischen Museum neben kunst- und kulturhistorischen Sammlungen auch frühere Nürnberger Wohnkultur erfahrbar machen wollte. Die neue Dauerausstellung reagiert auf die historischen Besonderheiten und macht sich das Prinzip zu eigen, Stadtgeschichte in künstlerischen Werken und Ausstattungen zu erzählen.

In der Ausstellungspräsentation stellt sich die Frage, wie der dreifache Anspruch umgesetzt werden kann, erstens die Geschichte der Stadt in ihren wichtigsten Etappen, Ereignissen und Persönlichkeiten darzustellen, zweitens Nürnberger Wohnkultur in den erhaltenen historischen Räumen und späteren Einbauten wieder aufleben zu lassen und drittens eine kunst- und kulturgeschichtliche Sammlung zur Geltung zu bringen. Der zeitliche Rahmen reicht hierbei von den (als Replik ausgestellten) Reichskleinodien bis zu Werken der klassischen Moderne.

Mit den Reichskleinodien in Nürnberg beschäftigt sich ausführlich Exkursion 3 am Sonntag, 17. März 2024.

➔ Nürnberg, Stadtmuseum im Fembo-Haus

Treffpunkt: Nürnberg, Foyer des Stadtmuseums im Fembo-Haus, Burgstraße 15
(selbstständige Anreise ab Erlangen mit dem Zug oder der S-Bahn)

(vorherige Anmeldung erforderlich, limitierte Plätze)